Religion spielt bei den Bürgerprotesten keine Rolle. Das sagen Beobachter und Experten.
Die Situation in Tunesien sei weiterhin angespannt und ungewiss. Dies gelte insbesondere
für Hauptstadt Tunis nachdem Präsident Zine El-Abedine Ben Ali infolge der Bürgerproteste,
die bereits Mitte Dezember begonnen hatten, das Land verlassen hat. Bei den Unruhen
der vergangenen Wochen sollen rund hundert Menschen ums Leben gekommen sein. „Die
Ereignisse der vergangenen Stunden sind darauf zurückzuführen, dass die Elite des
Landes versucht, sich selbst zu retten“, so Alessandro Politi von der Organisation
„Security World Advisory“ gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur Fides. Wie
einige Beobachter vermuten, könnte es zu einem „Domino-Effekt“ kommen, der zum Sturz
anderer Regime in der Region führen könnte. „Im Fall Tunesien bereitet der Sturz von
Ben Ali mit Sicherheit allen Regime im Nahen Osten Sorge, die dachten, man könne die
Macht mit einer Mischung aus Wirtschaft und harter Führung erhalten“, so Politi abschließend.