Mitglieder der katholischen
Bewegung des „Neokatechumenalen Weges“ müssen ihren Ortsbischöfen gehorchen. Daran
erinnerte an diesem Montag Papst Benedikt XVI. Er empfing in der Audienzhalle eine
Delegation der geistlichen Gemeinschaft. Auch sollen sie in das Pfarreileben eingebunden
sein, so der Papst.
„Ich ermahne euch, stets die tiefe Gemeinschaft mit
den Hirten und allen Instanzen der Ortskirchen und der sehr verschiedenen kirchlichen
Umfelder zu suchen, in denen ihr wirkt. Die brüderliche Gemeinschaft unter den Anhängern
Jesu war das erste und größte Zeugnis für den Glauben.“
In der Vergangenheit
hatte es immer wieder und in mehreren Ländern Spannungen zwischen den Ortsbischöfen
und der Bewegung gegeben, die eine Reihe von Priesterseminaren unterhält. Die Kirche
habe aber den „Neokatechumenalen Weg“ offiziell anerkannt und als besonderes Geschenk
des Heiligen Geistes bestätigt, sagte der Papst in seiner Ansprache.
„Hierbei
verweise ich auf die im Jahr 2008 gebilligten Statuten der Gemeinschaft. Ein weiterer
bedeutender Schritt ist die in diesen Tagen erfolgende Bestätigung des „katechetischen
Direktoriums“ des Neokatechumenalen Weges. Mit diesen „kirchlichen Siegeln“ soll die
geistliche Gemeinschaft in „Gehorsam gegenüber dem Heiligen Stuhl und den Hirten der
Kirche“ mit neuem Schwung und Eifer ihren originären Beitrag zu einer Neuevangelisierung
leisten.“
Unter den Gästen waren deren Gründer Francisco Arguello und Carmen
Hernandez. Der „Neokatechumenale Weg“ entstand 1964 in Madrid. Nach der päpstlichen
Anerkennung im Jahr 1990 zog sich die endgültige Bestätigung der Statuten nach einer
Probephase bis ins Jahr 2008 hin. Die starke Gruppenbindung sowie das Eigenleben der
jeweiligen Gemeinschaften führten auch im deutschsprachigen Raum wiederholt zu Konflikten
mit den Ortskirchen. Das Neokatechumenat ist mit über 20.000 Gemeinschaften in mehr
als 100 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten.