Die Menschheit ist
eine Familie. Das betont der Papst in seiner diesjährigen Botschaft zum Migrantentag.
Anlass ist der Welttag der Migranten und Flüchtlinge, den die katholische Kirche an
diesem Sonntag begeht. Im Vatikan ist Kurienerzbischof Antonio Maria Vegliò für das
Thema „Migranten“ zuständig. Der Präsident des Päpstlichen Rates der Seelsorge für
die Migranten und Menschen unterwegs erläutert uns, was der Papst in seiner Botschaft
sagen will:
„Es handelt sich um die fünfte Botschaft, die Papst Benedikt
XVI. zu dem Migrantentag verfasst hat. Wenn der Papst von einer Familie spricht, dann
meint er, eine multiethnische und multikulturelle Gemeinschaft. In einem solchen Kontext
ist die Kirche dazu aufgerufen, sich insbesondere für die Werte und die Würde des
Menschen einzusetzen. Es geht hierbei darum, eine Kultur der Begegnung und des Respekts
zu fördern. Das heißt konkret: wer Sicherheit und Frieden möchte, muss bereit sein,
mit anderen Mitmenschen im Dialog zu treten.“
Die Herausforderung einer
Gesellschaft, die Migranten aufnimmt, sei es, den Fremden so zu akzeptieren, wie er
ist. Erzbischof Vegliò fügt noch an:
„Die reichen Länder müssen sich dafür
einsetzen, dass die Güter unserer Erde gerecht verteilt werden. Das ist ein weiterer
Punkt, auf den der Papst in seiner Botschaft zu sprechen kommt. Die internationale
Staatengemeinschaft muss Strukturen schaffen, die es den armen Staaten dieser Welt
ermöglicht, zu überleben. Damit fällt auch der Druck auf viele Menschen weg, die sich
gezwungen fühlen auszuwandern.“
Der katholische Migrantentag ist nicht
zu verwechseln mit dem der UNO. Der kirchliche Gedenktag ist 1914 durch Papst Benedikt
XV. eingeführt worden. Der Internationale Tag der Migranten der Vereinten Nationen
wird seit 2000 jährlich am 18. Dezember begangen.