2011-01-13 16:09:01

D: Bewährtes Verhältnis von Staat und Kirche


Ansgar Hense ist neuer Leiter des Instituts für Staatskirchenrecht in Bonn. Er löste an diesem Donnerstag Wolfgang Rüfner ab, der das 1970 von der Deutschen Bischofskonferenz gegründete Institut seit 1998 leitete. Bei der Übergabezeremonie erinnerte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, daran, dass Staat und Kirche in Unabhängigkeit und Autonomie partnerschaftlich zusammenwirken sollen. „Wir haben ein ausgewogenes und bewährtes Verhältnis von Staat und Kirche in der Bundesrepublik. Die Trennung von Religion und Politik gehört zu den wichtigen Errungenschaften der modernen Entwicklung. Sie ist eine zentrale Bedingung, dass das Leben und Zusammenleben in einer freien Gesellschaft gelingen.“, so Zollitsch. Gleichzeitig erteilte er Forderungen in einigen politischen Parteien nach einer stärkeren Beziehungslosigkeit von Staat und Kirche eine Absage. Gerade deshalb sei es notwendig, ein neues Bewusstsein für das bewährte Verhältnis von Staat und Kirche zu schaffen. Zollitsch erinnerte an ein erhöhtes öffentliches Interesse für Religion. „Der neue religiöse Pluralismus in unserem Land hat seine Korrespondenz in vielen freien, sozusagen maßgeschneiderten Formen religiöser Orientierung. Die vermehrte Aufmerksamkeit gegenüber der religiösen Welt ist für die Kirchen kein Selbstläufer.“ Im Feld von Religion und Glauben habe es die Kirche als Institution angesichts der gesellschaftlichen Individualisierungsschübe nicht leicht. Zollitsch betonte, dass die grundgesetzliche Ordnung von Staat und Religion sich nicht nur bewährt habe, sondern auch weiterhin bewahrenswert bleibe.

(pm 13.01.2011 ord)







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