Während des Referendums, bei dem über die Unabhängigkeit des Südsudan entschieden
wird, sind an der Grenze zum Nordteil des Landes Zivilisten umgebracht worden. Nach
Medienberichten kamen in der Region Abyei mindestens 30 Menschen bei Unruhen ums Leben.
Beim Streit um den Zugang zu Wasserstellen kam es offenbar zu gewalttätigen Auseinandersetzungen
zwischen Mitgliedern der arabischen Nomaden Misseriya und Mitgliedern afrikanischer
Stämme. Unterdessen forderte die größte Oppositionspartei des Sudan den Rücktritt
der Regierung, sollte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit des Südens entscheiden.
Die Regierung von Präsident Omar al-Baschir habe keine Gerechtigkeit zwischen beiden
Landesteilen hergestellt, gaben zur Begründung Vertreter der islamistischen Partei
Volkskongress an. Aus dem Süden stammende Sudanesen seien im Norden wie Bürger zweiter
Klasse behandelt worden.