„Die Menschen nehmen in Massen an der Abstimmung teil und bisher verlief alles ruhig“.
Das sagt der Bischof von Tombura-Yambio im Südsudan, Edward Hiiboro Kussaka, zum
laufenden Referendum über eine mögliche Unabhängigkeit. Die Befürchtungen im Hinblick
auf mögliche Attentate ugandischer LRA-Rebellen hätten sich „Gott sei Dank bisher
nicht bewahrheitet“, so der Bischof. Seit einigen Jahren treiben Mitglieder der LRA
ihr Unwesen in der Region. Unterdessen bestätigt Kussala die Rückkehr vieler Südsudaner
aus dem Norden des Landes auch in sein Bistum: „Es kommen rund 20 bis 40 Menschen
jeden Tag“. „Diese Rückkehrer“, so der Bischof, „befinden sich in großen Schwierigkeiten,
denn sie haben nur wenig Besitztum bei sich. Sie kommen oft bei Verwandten oder Bekannten
unter. Unsere Region hat Schwierigkeiten bei der Aufnahme dieser Menschen, den unter
anderem wurden auch viele landwirtschaftliche Betriebe bei früheren Überfällen der
LRA zerstört“. Nach Einschätzung von Bischof Kussala werden bis zu 30.000 Südsudaner
aus Khartoum noch vor Ende des Referendums in ihre Heimat zurückkehren. „Wir besitzen
weder die Mittel noch die Strukturen um diesen Menschen aufzunehmen und ihnen zu helfen“,
bedauert der Bischof.