2011-01-10 11:41:42

Papst: Auch im Westen Religionsfreiheit eingeschränkt


In seiner Rede vor Diplomaten hat Benedikt XVI. auch Staaten kritisiert, die zwar auf dem Papier Religionsfreiheit anerkennen, sie in Wirklichkeit aber „streng kontrollieren“ oder gar unterdrücken. „Solche Zweideutigkeiten müssen aufhören“, forderte Benedikt vor allem mit Blick auf das chinesische Regime. Die Christen dürften nicht „zwischen der Treue zu Gott und der Loyalität gegenüber ihrem Heimatland hin- und hergerissen“ werden. Katholische Gemeinschaften hätten nach „internationalen Standards“ ein Recht auf volle Selbstorganisation. Er wisse, so der Papst wörtlich, dass die Katholiken und Seelsorger in Festland-China „eine Zeit von Schwierigkeiten und Prüfungen durchleben“. Peking unterhält – anders als Taiwan – keine diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl.

Papst Benedikt hat die Behörden in Kuba aufgefordert, den Dialog mit der örtlichen Kirche fortzusetzen. Das Gespräch, in dem es vor allem um humanitäre Fragen geht, solle „weiter verstärkt und ausgeweitet werden“. Vor einem Jahr waren erstmals direkte Verhandlungen zwischen Kubas Präsident Raul Castro und Kardinal Jaime Ortega von Havanna in Gang gekommen. Dabei setzte sich die Kirche erfolgreich für die Freilassung politischer Gefangener ein.

Der Papst sieht auch in vielen westlichen Gesellschaften „Arten der Bedrohung der vollen Ausübung der Religionsfreiheit“. Da werde etwa von Christen verlangt, dass ihre religiösen Überzeugungen keinerlei Auswirkungen auf ihr Handeln am Arbeitsplatz haben dürften. Er freue sich daher über eine Resolution des Europarates vom letzten Oktober. Diese schütze das Recht von christlichen Mitarbeitern in Krankenhäusern, sich auf ihr Gewissen zu berufen, um sich etwa an einer Abtreibung nicht zu beteiligen.

(rv 10.01.2011 sk)







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