An diesem Sonntag
spendet Papst Benedikt XVI. in der sixtinischen Kapelle einigen Neugeborenen die Taufe.
Die Zeremonie, bei der der Papst gleichsam ein wenig Seelsorger wird, findet alljährlich
zum Fest der Taufe des Herrn statt. Als Benedikt XVI. im Januar 2006 seine erste Taufe
in der Sixtina vornahm, erklärte er den Eltern und Paten in einer frei gesprochenen
Predigt, was es mit diesem Sakrament überhaupt auf sich hat: „Durch die Taufe
wird jedes Kind in einen Freundeskreis aufgenommen, der es nie, weder im Leben noch
im Tod, verlassen wird, denn diese Gemeinschaft ist die Familie Gottes, die die Verheißung
der Ewigkeit in sich trägt… Dieser Freundeskreis, diese Familie wird ihm Worte des
ewigen Lebens geben, Worte des Lichts, die auf die großen Herausforderungen des Lebens
eine Antwort geben und den rechten Weg weisen. Dieser Freundeskreis bietet dem Kind
Trost, Zuspruch und die Liebe Gottes auch auf der Schwelle des Todes, im finsteren
Tal des Todes. Er wird ihm Freundschaft und Leben schenken. Und dieser absolut zuverlässige
Freundeskreis wird immer dasein. Niemand von uns weiß, was auf unserem Planeten, in
unserem Europa, während der kommenden 50, 60, 70 Jahre geschehen wird. Aber eines
ist sicher: Stets wird es die Familie Gottes geben, und wer dieser Familie angehört,
wird nie allein sein, sondern immer wird Verlass sein auf die Freundschaft dessen,
der das Leben ist. Die Kinder, in diesem Jahr 21, darunter ein Zwillingspaar,
sind Sprösslinge von Vatikan-Angestellten. Sie dürfen zum Zeitpunkt der Taufe nicht
älter als drei Monate sein. Benedikt zelebriert in der Sixtinischen Kapelle am ursprünglichen
Altar, wendet sich also gemeinsam mit den Gläubigen dem liturgischen Osten zu. (rv
08.01.2011 gs)