Kopten: „Unsere Botschaft ist eine Botschaft des Friedens“
Trost durch Gottes
Güte – das wünscht Papst Benedikt XVI. den Ostkirchen zu deren Weihnachtsfest an diesem
Freitag. Die Kirchen im Nahen Osten seien derzeit schweren Prüfungen ausgesetzt, so
der Papst am Donnerstag nach dem Angelusgebet. Gottes Gnade, sichtbar in Jesus Christus,
könne ihnen Trost geben, so Benedikt. Anders als befürchtet, gab es bei den koptischen
Weihnachtsfeiern in Ägypten und Europa bisher keine gewaltsamen Zwischenfälle. Nach
dem Anschlag von Alexandria stehen die koptischen Christen weltweit unter Schock.
So wurde das Weihnachtsfest der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Rom zum Beispiel unter
großer Verunsicherung begangen, erzählt der koptisch-orthodoxe Bischof El Soryany
im Gespräch mit Radio Vatikan: „Mit großer Traurigkeit und Tränen in den Augen
haben wir gestern den Heiligen Abend gefeiert und dabei den 23 Opfern unserer Gemeinschaft
gedacht, die an Neujahr in Alexandria ums Leben kamen. Für uns ist dieses Weihnachten
nicht dasselbe wie im letzten Jahr, es fehlt die Freude. Und tatsächlich haben wir
nur die Liturgie gefeiert, ganz schlicht. Wir wünschen allen Christen in der Welt
ein glückliches und ruhiges Jahr, unsere Botschaft ist eine Botschaft des Friedens:
Keine Gewalt, kein Terrorismus und kein Blut mehr.“
Papst Benedikts Worte
der Ermutung hätten die betroffenen Christen dankbar aufgenommen, so der orthodoxe
Bischof, der an die langen Beziehungen zwischen dem Vatikan und den orthodoxen Kopten
erinnert:
„Wir sind sehr dankbar für alles, was Papst Benedikt XVI. für
alle Christen im Nahen Osten tut. Zum Beispiel hat er unserer Gemeinschaft mit der
Nahostsynode im Vatikan sehr geholfen, er hat die internationale Gemeinschaft zur
Hilfe für uns aufgefordert. Der Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen geht weiter.
Seit Papst Shenouda III. im Jahr 1973 Papst Paul VI. im Vatikan besuchte, haben wir
einige wichtige Schritte gemacht. Ich beobachte, dass zwischen den Kirchen viel passiert;
hoffen wir, dass es so weiter geht mit dem Dialog.“
Die orthodoxe koptische
Gemeinde in Italien umfasst insgesamt 30.000 Gläubige. In der Lombardei, in der fast
die Hälfte der Gemeinschaft lebt, wurden die Messen aus Furcht vor Anschlägen von
Mitternacht auf 18 Uhr vorverlegt. (rv/kipa 07.012011 pr)