Die Angehörigen der in Weißrussland inhaftierten Oppositionellen und Journalisten
haben Benedikt XVI. um Hilfe gebeten. In einem Schreiben bitten sie den Papst, sich
um die Freilassung von fünf ehemaligen Präsidentschaftskandidaten und 18 weiteren
Personen zu bemühen. Der Brief soll dem Vatikanbotschafter in Minsk, Erzbischof Martin
Vidovic, übergeben werden, sagte eine Sprecherin der Angehörigen. Der autoritäre Staatspräsident
Alexander Lukaschenko hatte Mitte Dezember Straßenproteste gegen seine von Fälschungsvorwürfen
überschattete Wiederwahl gewaltsam niederschlagen lassen. Rund zwanzig verhafteten
Oppositionellen, Menschenrechtlern und Journalisten soll wegen Anstiftung zu Massenausschreitungen
der Prozess gemacht werden. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die weißrussische Bischofskonferenz
gab bisher zu den Festnahmen keine öffentliche Stellungnahme ab. Sie gratulierte Lukaschenko
nach Angaben eines Kirchensprechers auch nicht zur Wiederwahl. (kipa 06.01.2011
gs)