Vatikan: Neun Kardinäle im Rat für Neu-Evangelisierung
Papst Benedikt XVI. hat neun Kardinäle in seinen neuen Rat für die Neu-Evangelisierung
berufen. Unter ihnen ist der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn, der einschlägige
Erfahrungen mit einer Wiener Stadtmission hat. Auch der Freiburger Erzbischof Robert
Zollitsch, der die deutschen Bischofskonferenz leitet, und der deutschstämmige brasilianische
Kardinal Odilo Scherer aus Sao Paolo ziehen in den neuen Rat ein. Interessant ist
die Berufung des neuen Brüsseler Erzbischofs André Léonard; dieser ist derzeit in
Belgien heftiger Kritik ausgesetzt.
Zu den zahlreichen weiteren Ernennungen,
die der Papst an diesem Mittwoch ausgesprochen hat, gehört die Berufung von Andrea
Riccardi in den Päpstlichen Gesundheeitsrat. Riccardi ist Träger des Aachener Karlspreises;
die von ihm gegründete Gemeinschaft Sant`Egidio führt u.a. Anti-Aids-Projekte in Afrika
durch. Unter den neuen Beratern des Gesundheitsrates ist der Deutsche Christoph von
Ritter, der eine Klinik am Chiemsee leitet. Zu seinem neuen Ständigen Beobachter bei
den UNO-Organisationen für Welternährung und Landwirtschaft macht Benedikt den italienischen
Erzbischof Luigi Travaglino. Die drei UNO-Organismen FAO, IFAD und Welternährungsprogramm
haben ihren Sitz in Rom. Der 71-jährige Travaglino arbeitet derzeit im vatikanischen
Staatssekretariat.
Der spanische Priester Segundo Tejado Muñoz aus dem Klerus
des Bistums Rom wird Untersekretär des Päpstlichen Hilfswerkes Cor Unum, und der US-Neurowissenschaftler
Miguel A.L. Nicolelis – ein gebürtiger Brasilianer – rückt in die Päpstliche Akademie
der Wissenschaften auf. Zur „Académie francaise“ gehört Nicolelis schon.