Die gewalttätigen Ausschreitungen in Nigeria finden kein Ende. Für die blutigen Unruhen
in der Region Jos im Frühjahr 2010 machte die katholische Kirche des Landes mehrfach
soziale und wirtschaftliche Ursachen verantwortlich. Die jüngsten Anschläge im Dezember
begreift der Erzbischof der Stadt Jos, Ignatius Avau Kaigama, jedoch als gezielte
„Übergriffe auf symbolische Orte des Christentums.“ Dies teilte Kaigama am Dienstag
dem vatikanischen Missionsdienst Fides mit. Am 24. Dezember kamen bei einer Reihe
von Bombenanschlägen in Jos mehrere Dutzend Menschen ums Leben, mindestens 100 sind
verletzt worden. Im Norden des Landes wurden mehrere Christen bei dem Überfall auf
eine Kirche getötet, zu dem sich die islamistische Gruppe Boko Haram bekannte. Schließlich
forderten in der Silvesternacht Bombenanschläge in der Landeshauptstadt Abuja weitere
Todesopfer. Für den Erzbischof deutet die Verwendung von Sprengsätzen auf eine Verbindung
der Täter ins Ausland hin. Ihr Ziel sei es, so vermutet Kaigama, Nigeria zu destabilisieren. (rv
05.01.2011 cs)