Großbritannien: Die ersten anglikanischen Bischöfe konvertieren
Drei frühere anglikanische Bischöfe der Kirche von England haben am Neujahrstag in
der Londoner Westminster-Kathedrale die Kommunion empfangen und sind in die volle
Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen worden. Auch die Ehefrauen der drei
Geistlichen sowie drei anglikanische Ordensfrauen vollzogen den Schritt in die katholische
Kirche. Es ist die erste Gruppe von anglikanischen Bischöfen, die sich nach einem
Papstdokument vom November 2009 von ihrer bisherigen Gemeinschaft trennen und ihren
Übertritt zur römisch-katholischen Kirche ankündigen. Damals hatte Benedikt XVI. mit
der Konstitution "Anglicanorum Coetibus" die Modalitäten festlegt, um übertrittswilligen
Anglikanern unter Beibehaltung bestimmter eigener Traditionen einen Wechsel zur katholischen
Kirche zu ermöglichen. Der katholische Londoner Weihbischof Alan Hopes sagte laut
BBC, noch vor Ostern wollten an die 50 bisher anglikanische Geistliche sowie tausende
Gläubige zur katholischen Kirche übertreten. Grund sei der Widerstand gegen weibliche
Bischöfe, so Hopes, selbst ein ehemaliger Anglikaner, der 1994 zum Katholizismus konvertierte.
Auch die nun zum Katholizismus übergetretenen früheren anglikanischen Bischöfe John
Broadhurst (Fulham), Keith Newton (Richborough) und Andrew Burnham (Ebbsfleet) lehnen
die in der anglikanischen Kirche praktizierte Ordination von Frauen ab. Der "Sunday
Telegraph" berichtete, der genaue Zeitplan zur Errichtung eines eigenen Ordinariats
für ehemalige anglikanische Geistliche und Gläubige werde in den nächste Wochen vorgestellt.
Laut dem katholischen Primas von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols, stellt
die katholische Kirche rund 290.000 Euro für die Errichtung des Ordinariats bereit. (kipa
02.01.2011 gs)