Silvester-Predigten in Österreich: Eine Übersicht

Kardinal Christoph Schönborn hat zum Jahreswechsel seine Hoffnung betont, dass „wieder eine Zeit der Gottsuche“ kommt. In seiner ORF-Silvesteransprache benannte er zugleich die Sorgen, die in das neue Jahr hinüberreichen: Finanzkrise, Wirtschaftskrise, demografische Entwicklung. Wörtlich sagte der Wiener Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz: „Ich wünsche mir, dass wir ein waches Herz bewahren für die Not des anderen, offen für die Nöte unseres Nächsten.“ In einer Zeit, in der „die wirtschaftlichen Perspektiven enger werden“, dürften sich nicht die Herzen verengen.

Der Klagenfurter Bischof Alois Schwarz nannte in seiner Silvesterpredigt 2010 ein Jahr „mit einer sehr traurigen Geschichte des Versagens Einzelner, vor allem einzelner Amtsträger“. Als Bischof habe er mit den von Missbrauch betroffenen Personen, „sowohl den Opfern als auch den Tätern, in vielen Gesprächen persönliche Leidensschicksale erfahren und versucht, Wege der Aufarbeitung, der Versöhnung und der Wiedergutmachung zu ermöglichen“. Betroffen zeigte sich Bischof Schwarz von der in diesem Krisenjahr deutlich gestiegenen Zahl der Kirchenaustritte. „Ich trauere um jeden, der nicht mehr die Heilsgaben der Gnade Gottes, die die Kirche vermittelt, in Anspruch nehmen möchte“, so der Kärntner Bischof. Gleichzeitig dankte Bischof Schwarz jenen, die in diesem für die Kirche so schwierigen Jahr in der Gemeinschaft der Kirche geblieben sind.

Weitere Silvester-Stellungnahmen von österreichischen Bischöfen finden Sie in unserem Newsletter vom 31.12.2010 bzw. auf unserer Internetseite in der Rubrik „Nachrichtenarchiv“.

(rv/pm/kap 01.01.2011 sk)