Die Polizei hat 92 mutmaßliche Islamisten festgenommen. Sie werden verdächtig, zur
„Boko Haram“-Gruppe zu gehören, die kurz vor Weihnachten mehrere Angriffe auf Christen
durchgeführt haben soll. Bei den Angriffen, zu denen sich „Boko Haram“ bekannte, kamen
insgesamt mehr als achtzig Christen ums Leben. Nord-Nigeria hat eine islamische Bevölkerungsmehrheit.
Zu den Verhafteten gehört nach Polizeiangaben auch ein Mann, der als Haupt-Geldgeber
der islamistischen Gruppe gilt. Die Verhaftungen geschahen im Bundesstaadt Borno;
die mutmaßlichen Islamisten wurden zum Verhör in die Hauptstadt Abuja gebracht.
Derweil
haben die nigerianischen Moslem-Verbände die Gewalt gegen Christen scharf verurteilt.
Das berichtet die Zeitung „Vanguard“. Sie stellt gleichzeitig die religiöse Motivation
der Angriffe in Frage und geht stattdessen von eher ethnischen und politischen Motiven
aus. Einige Christen bezweifeln, ob wirklich die „Boko Haram“-Gruppe für die jüngste
Gewalt in Jos verantwortlich ist. (apic/afp 31.12.2010 sk)