Der Vatikan will die Geldgeschäfte seines Finanzinstitutes IOR durch strengere Bestimmungen
transparenter machen. Nach Angaben des Heiligen Stuhls soll dazu am Donnerstag ein
vatikanisches Dokument veröffentlicht werden, das die Anwendung der EU-Bestimmungen
zum Kampf gegen Geldwäsche durch das „Institut für die religiösen Werke“ (IOR) festschreibt.
Wegen des Verdachts auf eine Verletzung dieser Normen hatte die italienische Staatsanwaltschaft
im September 22 Millionen Euro auf einem Konto des IOR bei einer italienischen Bank
gesperrt. Der Einspruch des IOR war zuletzt kurz vor Weihnachten von einem römischen
Gericht mit dem Hinweis auf fehlende Transparenz abgelehnt worden. Der Vatikan hatte
die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem sei die Einrichtung eines Kontrollgremiums vorgesehen,
das die Einhaltung der neuen Normen überwache, schreibt der Vatikan-Korrespondent
der Zeitung, Andrea Tornielli. Grundlage für die Reform ist demnach das Finanzabkommen,
das im Dezember 2009 zwischen der Europäischen Union und dem Vatikanstaat getroffen
worden sei. (rv/kipa 29.12.2010 pr)