Die katholischen Bischöfe planen eine Vergebungsbitte für Missbrauchsopfer. Bei ihrer
nächsten Frühjahrsvollversammlung im März in Paderborn wollen sie sich direkt an alle
Menschen wenden, die sexuellen Missbrauch durch Kleriker, Ordensleute und Laien in
katholischen Einrichtungen erlitten haben. „Wir bitten um Entschuldigung und wir bekennen
unsere Schuld", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof
Robert Zollitsch, in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Zugleich
arbeite die Kirche nun mit „allen Kräften" daran, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen,
sagte Zollitsch. Er sei überzeugt, dass sich die Kirche der „enormen Herausforderung"
der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im kirchlichen Raum gut gestellt habe. „Zügiges
Handeln" wie die Ernennung eines Beauftragten für Missbrauchsfragen sowie die Einrichtung
einer zentralen Telefonhotline seien die richtige Strategie gewesen, so der Freiburger
Erzbischof. Die beschlossenen kirchlichen Leitlinien und Präventionspläne, die künftig
Missbrauch verhindern sollen, belegten, so Zollitsch, dass die katholische Kirche
hier „deutlich weiter als viele andere gesellschaftliche Gruppen" sei. (kna 28.12.2010
pr)