Papst Benedikt XVI.
beklagt Anschläge auf Kirchen auf den Philippinen und in Nigeria zu Weihnachten. Beim
einer kurzen Rede nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz an diesem Sonntag erinnerte
der Papst auch an Pakistan und andere Teile der Welt, die in diesen Tagen zu Schauplätzen
der Gewalt wurden. „Ich möchte meine tief empfundene Anteilnahme für die Opfer dieser
absurden Gewalttaten ausdrücken“, so Benedikt. Am Tag der Heiligen Familie, die die
dramatische Erfahrung der Flucht nach Ägypten machen musste, erinnerte er auch an
alle jene, „besonders die Familien, die dazu gezwungen sind, ihre Häuser wegen Krieg,
Gewalt und Intoleranz zu verlassen“. Von der armen Grotte von Betlehem, so Papst
Benedikt in den Worten vor dem Angelusgebet, geht ein Licht aus, Widerschein jenes
tiefen Mysteriums, das Jesus umgibt. Etwas von diesem Mysterium sei in jedem Kind,
das zur Welt komme. „Uns allen ist es widerfahren, einen Vater oder eine Mutter
sagen zu hören: Dieses Kind ist ein Geschenk, ein Wunder. Tatsächlich erleben die
Menschen die Fortpflanzung nicht als reinen Reproduktionsakt, sondern erfahren ihn
als Reichtum und erahnen, dass jede menschliche Kreatur, die zur Welt kommt, das Zeichen
schlechthin des Schöpfers und Vaters im Himmel ist“. Die Heilige Familie sei zwar
einmalig, gleichzeitig aber ein Lebensmodell für jede Familie, „weil Jesus als wahrer
Mensch in einer Familie von Menschen zur Welt kommen wollte und sie auf diese Art
segnete.“ Kinder bräuchten Vater und Mutter sowie die Wärme einer Familie, wobei es
aber nicht um äußeren Komfort gehe. „Auch Jesus ist in einem Stall geboren, und seine
erste Wiege war eine Krippe. Doch die Liebe von Maria und Josef hat ihn die Zärtlichkeit
und Schönheit des Geliebt-Werdens spüren lassen“, so der Papst. Auf Deutsch sagte
Benedikt XVI.: „Einen weihnachtlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher
deutscher Sprache. Heute feiert die Kirche das Fest der Heiligen Familie. Das Wort
Gottes ist Mensch geworden und in einer Familie aufgewachsen, die ihm in den Stürmen
der Zeit Schutz und Heimat gegeben hat. Jesus Christus segne auch unsere Familien
und lasse den Glanz seiner göttlichen Liebe in ihnen aufscheinen. Euch und euern Lieben
wünsche ich eine gnadenreiche Weihnachtszeit.“ (rv 26.12.2010 gs)