2010-12-25 12:25:17

Nahost: „Dialog ist Antwort auf Atheismus und Fundamentalismus“


Zum Dialog der Religionen hat der lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, in seiner Weihnachtspredigt am Heiligen Abend aufgerufen. Die Geburt Jesu lade dazu ein, über die fundamentalen Werte wie Frieden, Gastfreundschaft, Teilen und Bedeutung jedes einzelnen Lebens nachzudenken. Die Hoffnung dieses Weihnachtsfests sei nicht nur, „dass Jerusalem die Hauptstadt zweier Nationen werde, sondern, dass sie der ganzen Welt ein Modell des guten Verständnisses und der Koexistenz der drei monotheistischen Religionen werde“, so Twal wörtlich. An der Christmette in der katholischen Katharinenkirche nahmen auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der Bürgermeister von Bethlehem, Victor Batarseh, teil. In seiner Weihnachtspredigt ging der Patriarch auch auf die im Oktober beendete Nahostsynode der katholischen Kirche in Rom ein. Die Botschaft der Synode lade insbesondere zu einem vertieften Dialog mit den jüdischen und muslimischen Brüdern ein, um sich der zahlreichen gemeinsamen Werte zu besinnen. „Der Dialog“, betonte Twal, „ist die Antwort auf den modernen Atheismus und auf die Fundamentalismen, die das Volk Gottes bedrohen.“ In sechs Sprachen, darunter in Deutsch, bat Twal die Christen in der ganzen Welt um Gebet für Frieden im Heiligen Land und im Nahen Osten. „Lasst uns nicht alleine in diesen schwierigen Situationen, betet für uns, so wie wir es auch für euch tun“, bat das Oberhaupt der Katholiken des westlichen Ritus im Heiligen Land. besonders verurteilte Twal die Gewalt an Christen im Irak.

Weihnachten in Bethlehem
Im Anschluss an die Mitternachtsmesse zog der Patriarch in traditioneller Prozession zur Geburtsgrotte. Die Katharinenkirche war zum Gottesdienst voll besetzt. Am Nachmittag hatten Tausende bei strahlendem Sonnenschein den feierlichen Einzug des Patriarchen in Bethlehem gefeiert. Auf dem Krippenplatz wurde er von Pfadfindern und zahlreichen Besuchern empfangen. Auf der zentralen Bühne auf dem Krippenplatz sangen verschiedene Gruppen den ganzen Tag über traditionelle Weihnachtslieder. Die ganze Nacht über waren zahllose Besucher zur Bethlehemer Geburtsgrotte gepilgert, viele davon legten die etwa 13 Kilometer von der Jerusalemer Altstadt aus zu Fuß zurück.

(kipa 25.12.2010 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.