Wie feiern die Menschen
im Heiligen Land Weihnachten? In einer gemeinsamen Weihnachtsbotschaft haben die Leiter
der christlichen Kirchen in Jerusalem jede Form von Gewalt verurteilt und ihre Gläubigen
dazu aufgefordert, aktiv für Frieden und Versöhnung einzutreten. Die Menschen im Westjordanland
und dem Gazastreifen leben zwischen Mauern und in bitterer Armut. Die Christen geraten
im Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht selten zwischen die Fronten, dabei
leisten sie im Heiligen Land doch vorzügliche Arbeit vor allem im Bildungsbereich
und beim interreligiösen Austausch. Schwester Pier Luigina Carpenedo lebt seit
16 Jahren im Heiligen Land. Die Italienerin arbeitet in einer Schule für taube Kinder
in Bethlehem – inmitten einer Bevölkerung, die zwischen Mauern und Militär versucht,
ein halbwegs normales Leben zu führen. . Sie sagt uns zu Weihnachten:
„Was
uns auf dem Herzen liegt: Dass hier eine unterdrückerische Atmosphäre herrscht. Wir
sind von Mauern umgeben, das schränkt unsere Bewegungsfreiheit ein, können nicht einmal
leicht einkaufen, denn die Verkäufer müssen Steuern zahlen, wenn sie hierher kommen.
So ist es sogar schwer, eine Packung Milch zu bekommen, die kostet auch viel.“
Trotz allem gibt es zumindest in der Schule für taube Kinder in Bethlehem
zu Weihnachten viel „zu lachen“, erzählt die Schwester:
„Heute Morgen
haben wir hier Weihnachten mit unseren Schülern und Eltern gefeiert. Auf besondere
Weise: Seit drei Monaten ist hier eine junge Frau aus Padova, sie ist Ärztin und Clown.
Und sie hat mit den Schülern ein Clown-Projekt auf die Beine gestellt. Und bei diesen
motorischen Übungen hat sie mit den Kindern Lächeln und andere Ausdrucksmöglichkeiten
des Gesichtes geübt. Und heute haben wir ein Märchen vorgeführt und unsere Kinder
waren auf einmal kleine Zauberer usw. Die Eltern haben wirklich gelacht und waren
sehr dankbar, weil wir sie ein wenig aus ihrem ernsten und schweren Alltag herausgerissen
haben; die meisten kommen vom Lande.“