2010-12-24 12:05:12

Ö: Zwischenbilanz der Missbrauchs-Kommission


Die Missbrauchs-Kommission zieht kurz vor Jahresende eine Zwischenbilanz zu den Missbrauchsfällen in der Kirche: 729 Personen wandten sich bislang an das Gremium, und in 97 Fällen habe die Kommission Entschädigungen zuerkannt, so Leiterin Waltraud Klasnic am Donnerstag in Wien. Zur finanziellen Unterstützung kämen vielfach auch längerfristige therapeutische Hilfen. „Uns ist bewusst, dass wir mit all unserem Tun nichts von den schrecklichen Vorfällen und dem unsagbaren Leid wiedergutmachen können, das die Opfer erlitten haben“, so Klasnic wörtlich.

Bei den einzelnen Bistümer hätten sich bis Ende Oktober 1.142 Personen bei den Missbrauchsbeauftragten gemeldet, erklärte der Sprecher der kirchlichen Ombudsstellen, Johannes Wancata. Bei 511 Personen habe sich dabei der Verdacht des Missbrauchs oder der Gewaltanwendung erhärtet. Mehr als 100 Fälle seien zur Anzeige gebracht worden. Zugleich betonte Wancata, dass sich Betroffene immer wieder sowohl an die kirchlichen Ombudsstellen wie auch an die Opferschutzkommission gewandt hätten. Es gebe also „beachtliche Überschneidungen“. – Die seit April tätige Kommission zum Schutz der Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche kann Entschädigungen in den Kategorien zwischen 5.000 bis 25.000 Euro und in einigen Fällen Beträge darüber gewähren. Ihre Arbeit wird von der Kirche finanziert. Opfervertreter kritisierten, die Anwältin sei mit der Aufarbeitung der Fälle überfordert. Das Tempo der Aufarbeitung sei Opfern nicht zumutbar.

(kipa 24.12.2010 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.