2010-12-24 13:11:01

Elfenbeinküste: „Bürgerkrieg hilft niemandem"


RealAudioMP3 Der Gesandte des Papstes in der Elfenbeinküste warnt vor einem Bürgerkrieg in dem westafrikanischen Land. Mindestens 173 Menschen sind seit Mitte Dezember gewaltsam ums Leben gekommen, hat die UNO ermittelt. Der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo will nicht aus seinem Amt weichen, auch wenn er bei der jüngsten Wahl seinem Herausforderer Alassane Ouattara unterlag. Der Nuntius in Abidjan, Erzbischof Ambrose Madtha, mahnt zum Dialog.

„Die Lage ist beunruhigend, weil sich die beiden Politiker komplett unversöhnlich gegenüberstehen. Leider besteht die Befürchtung, dass es in dieser Pattsituation zum Bürgerkrieg kommen könnte. Damit wäre freilich niemanden geholfen. Ich meine, dass sich die Sache trotz aller Schwierigkeiten lösen lässt. Dazu müssten aber beide Seiten auf einen Kompromiss einschwenken und anfangen, miteinander zu reden.“

Im Fall eines Bürgerkriegs wäre eine Massenflucht von Ivorianern in die Nachbarländer unvermeidlich. Für sie hat die EU-Kommission bereits fünf Millionen Euro bereit gestellt, da dort humanitäre Krisen vorhersehbar wären. Auf politisch-diplomatischer Ebene arbeiten Kräfte der EU und der UNO daran, die akute Krise einzudämmen. Die Europäische Union verhängte ein Einreiseverbot gegen Gbagbo und 18 seiner Vertrauten. In einem weiteren Schritt sollen ihre Konten in der EU eingefroren werden. – Beobachter fürchten, dass das Beispiel Elfenbeinküste Folgen für die gesamte Region haben könnte. Besondere Sorgen bereitet das Unabhängigkeits-Referendum im Sudan am 9. Januar. Dort könnte Präsident Omar al-Baschir versuchen, die Wahlergebnisse zu fälschen, sollten die Südsudanesen wie vorhersehbar für ihre Unabhängigkeit stimmen.

(rv 24.12.2010 gs)









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