„Sie schweben in akuter
Lebensgefahr!“ - Angesichts der sich zuspitzenden Situation der Christen im Irak wird
der Schrei nach Hilfe in der letzten Zeit immer lauter: Kirchenvertreter im Irak,
aber auch Hilfsorganisationen appellieren an die Regierungen der Welt, die Christen
in dem von Krieg und Gewalt gezeichneten Land nicht zu vergessen. Das Internationale
Katholische Missionswerk „missio“ in Aachen hat die deutsche Regierung nun aufgefordert,
30.000 Irak-Flüchtlinge aufzunehmen; bisher hat Deutschland immerhin 2.500 von ihnen
aufgenommen. In einer Presseerklärung wies missio-Präsident Klaus Krämer an diesem
Donnerstag weiter darauf hin, dass die Beteuerungen der irakischen Staatsführung unglaubwürdig
seien. Die irakische Führung hatte gegenüber dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle
geäußert, Christen würden im Irak nicht diskriminiert und für ihre Sicherheit sei
gesorgt.
Im Irak selbst sollen derweil Mauern um Kirchen gebaut werden, um
das Weihnachtsfest der Christen dort zu schützen. Es ist ein Weihnachtsfest unter
enormem Druck. Der katholisch-chaldäische Bischof von Kirkuk, Luis Sako, spricht gegenüber
Radio Vatikan von diesem selbst für irakische Verhältnisse außergewöhnlichen Fest:
„Die
Freude über die Geburt des Herrn mischt sich mit Angst, denn es gibt keine Sicherheit.
Es ist ein Weihnachtsfest, das anders ist als all die anderen. Es gibt Hoffnung auf
Frieden, aber die ist wirklich sehr schwach. Das Leiden, die Verfolgung und die Angst
begleiten uns jetzt seit sieben Jahren, aber so schlimm wie jetzt war es noch nie.
Trotzdem haben wir noch nicht erlebt, dass ein Christ den Glauben verlassen hätte.
Das gibt uns eine große Kraft.“
Es wird im Irak nach Aussage von Sako keine
Weihnachtsdekoration in den Kirchen geben - aus Angst vor Feuer bei Anschlägen. Messen
würden ausschließlich bei Tageslicht gefeiert und die Mitternachtsmette werde nicht
stattfinden.