2010-12-22 13:42:34

Belgien: „An Größe gewinnen"


Der belgische Erzbischof André-Joseph Léonard hält eine „realistische und gerechte“ Entschädigung für Missbrauchsopfer pädophiler Priester für möglich. Diese „äußerst komplexe“ Frage falle aber in die Zuständigkeit „ziviler Autoritäten“, so der Vorsitzende der belgischen Bischofskonferenz vor Missbrauchsbeauftragten des belgischen Parlaments. Nicht-kirchliche Autoritäten müssten entscheiden über die Entschädigungspflicht „einer Institution, deren Verantwortliche nicht persönlich in die begangenen Verbrechen involviert“ seien, so Léonard wörtlich. Als „unvollständig“ kommentierte Léonards Äußerung der Abgeordnete Christian Brotcorne. Die Kirche könne „an Größe gewinnen“, indem sie ihre „moralische Verantwortung“ anerkenne und die Opfer entschädige, so der Abgeordnete der Partei „Centre Démocrate Humaniste“ (CDH), der sich selbst als „gläubig“ bezeichnet. Einige Missbrauchsopfer hatten in den letzten Monaten Bedauern über die Zurückhaltung der Kirche in Entschädigungsfragen geäußert. – Die Missbrauchskommission des belgischen Parlamentes bildete sich im Herbst 2010, nachdem über 500 Geistliche des Missbrauchs Minderjähriger verdächtigt worden waren. Die mutmaßlichen Fälle beziehen sich auf den Zeitraum 1950 bis 1980.

(apic 22.12.2010 pr)








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