2010-12-21 10:16:54

Das Zweite Vatikanische Konzil


RealAudioMP3 Eine Serie von Pater Darius Kowalczyk SJ

Die Kirche hat ihre unveränderte Gestalt, die von ihrer Beziehung zum einen und dreieinen Gott stammen. Jedoch ist sie gleichzeitig ein Subjekt der Geschichte und als solche verändert sie sich. Es können folglich verschiedene Modelle des Kirche-Seins existieren. Diese Modelle ergänzen sich eher gegenseitig, als dass sie gegensätzlich sind.

Zum Beispiel stellte das Modell der „Pyramide“, das vor dem Zweiten Vatikanum vorherrschte, die hierarchische Struktur der Kirche und die Rolle des Bischofs von Rom heraus. Das Konzil hat eine solche Perspektive nicht abgelehnt, sondern hat sie in das gemeinschaftliche Modell integriert. Die Konstituion über die Kirche bestätigt es: „Die aus hierarchischen Organen und dem mysthischen Leib Christi bestehende Gesellschaft, die sichtbare und die unsichtbare Versammlung und die spirituelle Gemeinschaft müssen nicht als zwei verschiedene Dinge betrachtet werden; sie formen vielmehr eine einzige vielschichtige Wirklichkeit.“

Johannes Paul II. bezieht sich in dem Brief „Nove millenio ineunte“ auf die Anweisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils, die die dazu dienen, die Gemeinschaft (comunione) zu gewährleisten, und er bestätigt: „Aus der Kirche eine Schule der Gemeinschaft zu machen: das ist die große Herausforderung, die im beginnenden Jahrtausend vor uns liegt.“ (n. 43)

Diese Spiritualität der Gemeinschaft besteht darin, für das Allgemeinwohl eins zu sein in der Verschiedenheit der Charismen. Leider mangelt es in der Kirche nicht an kleinkarierten Rivalitäten und an Ehrgeiz, die die Gemeinschaft zerstören. Der authentische Geist des Konzils will die Spiritualität der Gemeinschaft vertiefen – durch den Papst, die Bischöfe und Priester, durch die Hirten und das ganze Gottesvolk, durch den Klerus und die Gläubigen, durch Gruppen und kirchliche Bewegungen. Ohne diese Gemeinschaft wird die Stimme der Kirche auf den alltäglichen Arepoagen nicht mehr wirkungsvoll hörbar sein. Das Mitglied der Kirche ist kein Kunde religiöser Dienstleistungen, sondern nimmt – gemäß der Vision des Konzils – teil an der Gemeinschaft, die durch seine Anwesenheit gestärkt oder geschwächt wird.

(rv 21.12.2010 ord)







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