Italien braucht Migranten, und zwar aus wirtschaftlichen Gründen. Das meint der Direktor
der römischen Caritas, Enrico Feroci. Er äußerte sich bei der Präsentation des siebten
Einwanderungsberichtes der römischen Caritas, der an diesem Donnerstag Nachmittag
in Rom vorgestellt wurde. Ganze elf Prozent tragen Einwanderer in Italien zum Bruttoinlandsprodukt
bei, hieß es bei der Pressekonferenz weiter. Allein in Latium und dem Einzugsgebiet
Rom sei die Zahl der Einwanderer im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 Prozent gestiegen,
geht aus der dort vorgestellten Statistik hervor. „Auch in dieser Zeit der Wirtschaftskrise
kommen jährlich zur römischen Bevölkerung Tausende von Ausländern hinzu, darunter
Neugeborene, nachgeholte Familienangehörige und neue Arbeitskräfte aus dem Ausland“,
so Feroci. Es sei jedoch eine stärkere Abschottung der Stadt gegenüber Migranten spürbar,
so der Caritas-Direktor weiter. Dieser Widerspruch müsse Politikern, Kulturschaffenden
und Journalisten verständlich gemacht werden, um zu einem „gerechteren“ Verständnis
von Migration zu gelangen, appellierte Feroci.