Nicht nur die Einheit
der Christen allgemein, sondern auch die Einheit des einzelnen Christen mit der Kirche
ist wichtig. Das betonte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. Die
Kirche sei die Braut Christi, und jeder Gläubige müsse mit ihr in besonderer Weise
verbunden sein, so Benedikt XVI. in seiner Mittwochskatechese.
Mit der vorletzten
Generalaudienz vor Weihnachten unterbrach der Papst seine Katechesenreise über große
Frauengestalten des Mittelalters und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Mystikerin
Veronica Giuliani. Sie lebte Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts in Mittelitalien.
Am kommenden 27. Dezember wird der 350. Jahrestag ihrer Geburt begangen, was der Grund
war, weshalb sich der Papst vor rund 7.000 Pilgern und Besuchern in der Audienzhalle
mit ihr beschäftigte.
„Wie ihr Ordensname Veronica – „wahres Bild“ – besagt,
wurde sie in der Tat ein wahres Bild des gekreuzigten Herrn, und es begann für sie
ein Weg, Christus gleichgestaltet zu werden durch Buße, Leiden und auch mystische
Erfahrungen. Veronica hatte eine ausgeprägte christologisch-bräutliche Spiritualität,
durchdrungen von der Erfahrung, von Christus, dem treuen Bräutigam, geliebt zu sein
und ihn immer mehr lieben zu wollen.“
Sie sei besonders mit Christus in
seinem Leiden und Sterben verbunden gewesen, so der Papst.
„Veronica selbst
lebte diese Hingabe im Gebet und im Opfer, vor allem für die Kirche, für den Papst,
die Bischöfe, die Priester und für alle Bedürftigen. Ihre Aufgabe sah sie darin, für
die Sünder zu beten und für sie das Kreuz auf sich zu nehmen. So nahm sie tief an
der Erlöserliebe des Herrn teil, der nicht nur für die Sünden der Menschen leidet,
sondern auch für alles, was seine Brüder und Schwestern zu allen Zeiten für den Glauben
erdulden. Veronica ging es nicht so sehr um das individuelle Heil, sie hatte vielmehr
einen starken Sinn für die Solidarität und die Gemeinschaft mit allen Brüdern und
Schwestern auf dem Weg zum Himmel.“
Und den deutschsprachigen Besuchern
legte der Papst folgende Worte ans Herz:
„Wie die heilige Veronica Giuliani
wollen wir danach streben, in der Verbundenheit mit Christus zu wachsen, uns voll
Vertrauen seinem Willen zu überlassen, füreinander zu beten und in der Gemeinschaft
der Kirche auf unserem Weg zu Gott voranzuschreiten. Gerade die heilige Zeit des Advents
helfe uns dabei.“