Scharfe Kritik übt der chinesische Kardinal Joseph Zen Zekiun an den jüngsten Vorstößen
Pekings gegen die romtreue Kirche in China. Die illegale Bischofsweihe vom November
und die erzwungene Teilnahme romtreuer Bischöfe an der Vollversammlung der staatskirchlichen
„Patriotischen Vereinigung der Katholiken in China“ seien „zerstörerisch“. Das schreibt
der Kardinal in einem äußerst kritischen Beitrag für die Nachrichtenagentur Asianews.
Die chinesische Polizei, die die Unversehrtheit des Volkes sichern müsste, habe Gewalt
eingesetzt, um die Religionsfreiheit und die persönliche Freiheit zu verstümmeln,
das sei „faschistischer Stil“ und laufe der „Harmonischen Gesellschaft“, dem erklärten
Ziel chinesischer Politik, zuwider, so der Kardinal. Die Polizei habe im Moment nach
wie vor das Sagen, und es sei nicht an Nachrichten zu kommen. „Ich weiß nicht, wann
der Heilige Stuhl die Wahrheit herausgefunden haben und ein Urteil sprechen wird“,
schreibt Zen. Man solle aber bitte nicht einfach schweigen wie im Fall des Bischofs
von Baoding. Dieser hatte letztes Jahr die romtreue Untergrundkirche verlassen und
sich der regierungsnahen "Patriotischen Vereinigung" angeschlossen. (asianews 14.12.2010
gs)