Der Advent lädt die
Gläubigen ein, Christus mit Geduld zu erwarten. Das sagte der Papst an diesem dritten
Adventssonntag beim Angelus. Die heutige Welt betone die Veränderung. Die christliche
Botschaft betone hingegen die Beständigkeit, so der Papst auf dem Petersplatz. Er
bekräftigte, dass wahre Hoffnung in der Treue zu Gott gründe. Deshalb sei der Advent
eine Zeit gegen den Zweifel. Der Advent rufe nämlich die Christen dazu auf, jene innere
Hartnäckigkeit zu stärken, die es gestatte, bei der Erwartung eines Gutes, das auf
sich warten lässt, nicht zu verzweifeln.
„Es geht darum, dieses Gut zu erwarten
und dessen Kommen mit regsamem Vertrauen vorzubereiten. Dazu gehören die Werte der
Beständigkeit und der Geduld, Tugenden, die heute weniger beliebt sind, in einer Welt,
die vielmehr die Änderung und die Fähigkeit betont, sich an immer neue und unterschiedliche
Situationen anzupassen.“
Der Papst verwies auf die Lesung aus dem Brief
des Jakobus von diesem Sonntag. Benedikt XVI. nannte das Beispiel des Bauern, der
geduldig die kostbare Frucht der Erde erwarte.
„Der Bauer ist ein Beispiel
einer Denkart, die in ausgeglichener Weise den Glauben und die Vernunft vereint, da
er einerseits die Gesetze der Natur kennt und seine Arbeit gut tut und andererseits
auf die Vorsehung vertraut, da einige grundlegende Dinge nicht in seinen Händen liegen,
sondern in denen Gottes.“
Geduld und Beständigkeit seien die Einheit von
menschlicher Anstrengung und Gottvertrauen.
„Die Herzen der Menschen werden
in ihren Anstrengungen durch das Wort Gottes gestärkt, das nicht vergeht. Das Wort
Gottes ist ein Kompass, um Orientierung zu finden, sowie ein Anker, um nicht abzudriften.
Jeder Christ hat kraft seiner Taufe eine prophetische Würde empfangen. Deshalb hoffe
ich, dass ein jeder diese Würde entdecken und nähren kann.“
Nach dem Angelus
nahm Benedikt XVI. die Segnung der „Bambinelli“ vor, das heißt der Jesuskindlein,
die die Kinder von Rom an jedem dritten Adventssonntag zum Papst bringen, bevor sie
sie am Weihnachtstag in die Krippen legen.
Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum
grüßte der Papst mit folgenden Worten:
„Ein herzliches „Grüß Gott“ sage
ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Im heutigen Evangelium
offenbart sich Jesus Christus als der von den Propheten verheißene Messias. Er ist
die Erfüllung der tiefsten Sehnsucht des Menschen. Dort, wo Jesus ist, bricht das
Reich Gottes in unsere Welt herein: „Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige
werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet“
(vgl. Mt 11,5). In der Gegenwart Jesu finden wir Heilung und Glück in Fülle. Diese
Zuversicht schenkt uns Freude in der Erwartung des Herrn. Gott segne euch alle.“