2010-12-12 13:25:45

Angelus: „Advent ist Anti-Zweifel-Zeit“


RealAudioMP3 Der Advent lädt die Gläubigen ein, Christus mit Geduld zu erwarten. Das sagte der Papst an diesem dritten Adventssonntag beim Angelus. Die heutige Welt betone die Veränderung. Die christliche Botschaft betone hingegen die Beständigkeit, so der Papst auf dem Petersplatz. Er bekräftigte, dass wahre Hoffnung in der Treue zu Gott gründe. Deshalb sei der Advent eine Zeit gegen den Zweifel. Der Advent rufe nämlich die Christen dazu auf, jene innere Hartnäckigkeit zu stärken, die es gestatte, bei der Erwartung eines Gutes, das auf sich warten lässt, nicht zu verzweifeln.

„Es geht darum, dieses Gut zu erwarten und dessen Kommen mit regsamem Vertrauen vorzubereiten. Dazu gehören die Werte der Beständigkeit und der Geduld, Tugenden, die heute weniger beliebt sind, in einer Welt, die vielmehr die Änderung und die Fähigkeit betont, sich an immer neue und unterschiedliche Situationen anzupassen.“

Der Papst verwies auf die Lesung aus dem Brief des Jakobus von diesem Sonntag. Benedikt XVI. nannte das Beispiel des Bauern, der geduldig die kostbare Frucht der Erde erwarte.

„Der Bauer ist ein Beispiel einer Denkart, die in ausgeglichener Weise den Glauben und die Vernunft vereint, da er einerseits die Gesetze der Natur kennt und seine Arbeit gut tut und andererseits auf die Vorsehung vertraut, da einige grundlegende Dinge nicht in seinen Händen liegen, sondern in denen Gottes.“

Geduld und Beständigkeit seien die Einheit von menschlicher Anstrengung und Gottvertrauen.

„Die Herzen der Menschen werden in ihren Anstrengungen durch das Wort Gottes gestärkt, das nicht vergeht. Das Wort Gottes ist ein Kompass, um Orientierung zu finden, sowie ein Anker, um nicht abzudriften. Jeder Christ hat kraft seiner Taufe eine prophetische Würde empfangen. Deshalb hoffe ich, dass ein jeder diese Würde entdecken und nähren kann.“

Nach dem Angelus nahm Benedikt XVI. die Segnung der „Bambinelli“ vor, das heißt der Jesuskindlein, die die Kinder von Rom an jedem dritten Adventssonntag zum Papst bringen, bevor sie sie am Weihnachtstag in die Krippen legen.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Papst mit folgenden Worten:

„Ein herzliches „Grüß Gott“ sage ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Im heutigen Evangelium offenbart sich Jesus Christus als der von den Propheten verheißene Messias. Er ist die Erfüllung der tiefsten Sehnsucht des Menschen. Dort, wo Jesus ist, bricht das Reich Gottes in unsere Welt herein: „Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet“ (vgl. Mt 11,5). In der Gegenwart Jesu finden wir Heilung und Glück in Fülle. Diese Zuversicht schenkt uns Freude in der Erwartung des Herrn. Gott segne euch alle.“

(rv 12.12.2010 mg)







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