2010-12-09 15:18:07

Vatikan/Nahost: Gespräche mit Palästinensern


Der Heilige Stuhl und die Palästinenserbehörde PLO haben beschlossen, eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen, die einen umfassenden Grundlagenvertrag vorbereiten soll. Die Entscheidung fiel am Dienstag bei einem bilateralen Treffen am Sitz von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas in Ramallah, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Donnerstag bekanntgab. Auf Grundlage der Prinzipienerklärung zwischen dem Heiligen Stuhl und der PLO vom Februar 2000 solle die Arbeitsgruppe einen rechtlichen Rahmen für die Präsenz und die Aktivitäten der katholischen Kirche in den Palästinensergebieten erstellen und die beiderseitigen Beziehungen stärken.

An dem Treffen nahmen für den Vatikan dessen Vize-Außenminister Monsignore Ettore Balestrero und für die PLO Ziad Al-Bandak, der Präsidentenberater für christliche Belange, teil, heißt es in dem gemeinsamen Abschlusserklärung. Außerdem waren der Vatikanvertreter in Jerusalem, Erzbischof Antonio Franco, sowie der Generalvikar des Lateinischen Patriarchates aus Amman, Bischof Salim Sayegh, anwesend.

Der Vatikan und die PLO hatten im Februar 2000 in Rom ein erstes Rechtsabkommen über die Arbeit der katholischen Kirche in den autonomen Palästinensergebieten unterzeichnet. In dem dreiseitigen Papier bestätigte die PLO ausdrücklich die Achtung der Menschenrechte und Religionsfreiheit und erkannte die Freiheit der Kirche bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben an. Konkret schrieb das Abkommen der Kirche ihre Rechte in wirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Fragen fest.

Diese Prinzipienerklärung wurde wenige Woche vor der ersten Heilig-Land-Reise von Johannes Paul II. unterzeichnet. Sie rangiert protokollarisch unter dem Grundlagenvertrag, den der Vatikan und Israel 1993 schlossen. Während der Heilige Stuhl mit Israel seit 1994 offizielle diplomatische Beziehungen unterhält, bestehen zur PLO Sonderbeziehungen.
(kna 09.12.2010 gs)







All the contents on this site are copyrighted ©.