2010-12-08 14:32:47

Mexiko: „Beim Klimawandel geht es um die Armen!“


RealAudioMP3 In der mexikanischen Stadt Cancún geht an diesem Mittwoch der Weltklimagipfel in die entscheidende Phase. Neben den Staats- und Regierungschefs, Nichtregierungsorganisationen und Lobbyvertretern sind bei der Weltklima-Konferenz in Cancún auch katholische Hilfswerke vertreten. Martina Liebsch ist Koordinatorin für das Thema „Migration“ beim Hilfswerk Caritas Internationalis, der Dachorganisation lokaler Caritas-Verbände. Im Gespräch mit Radio Vatikan erklärt sie, wie sie bei ihrer Arbeit vor Ort den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration erlebt:

„Es gibt einen Exodus in die großen Städte, der sehr stark ist. In Mexiko berichteten mir – ich hab mich mit Kollegen hier unterhalten, dass eben die Häufigkeit der Naturkatastrophen in den letzten Jahren enorm zugenommen hat. Es wurde das Beispiel der Stadt Monterrey gemacht, die mehrfach von Hurrikans heimgesucht wurde; und Monterrey galt als eine Stadt, die gut auf solche Katastrophen vorbereitet war und die Stärke einfach der letzten Katastrophen war so, dass man den Dingen einfach nicht mehr Herr werden konnte. Das heißt, das Thema ist stark präsent.“

Die Caritas Mexiko versuche vor allem mit sogenannten Basisgemeinschaften zusammenzuarbeiten und diese für das Thema Klimawandel zu sensibilisieren und sie besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten.

Die Erwartungen an den Klimagipfel seien insgesamt sehr gering. Den wesentlichen Auftrag der kirchlichen Hilfswerke, also auch von Caritas Internationalis sieht Liebsch daher umso mehr darin, Politiker, Techniker und Wissenschaftler daran zu erinnern,

„...dass es letztlich um Menschen geht, besonders um die Armen, die von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind. Unsere Erwartung wäre, dass es Bewegung dahingehend gibt, dass es Geld gibt für sowohl Anpassung an den Klimawandel als auch für Maßnahmen, die die Effekte des Klimawandels reduzieren. Es wird eigentlich den betroffenen Ländern selber ein stückweit überlassen. Die am wenigsten entwickelten Länder unter sich müssen jetzt diskutieren: ist dieses Land mehr wert, Geld zu bekommen oder ist jenes Land mehr wert, Geld zu bekommen, weil es davon betroffen ist.“

(rv 08.12.2010 idt)







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