Sein voller Name lautet: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter
Maria. Dieses Hochfest Marias, das im christlichen Osten schon im 10. Jahrhundert
gefeiert wurde, führte im Westen zuerst Anselm von Canterbury ein. Durch Franziskanertheologen
fand es allgemeine Verbreitung. Durch Papst Pius IX. wurde das Festgeheimnis 1854
als Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens verkündet. Es ist die Schlussfolgerung
aus einer fast zweitausendjährigen innerkirchlichen Entwicklung. Maria, die in der
paulinischen Literatur ein einziges Mal in Gal 4,4 erwähnt wird als die Frau, die
Jesus geboren hat, und in den Evangelien von Markus und Johannes einen recht bescheidenen
Platz einnimmt, wird bei Matthäus und vor allem Lukas in den Kindheitserzählungen
eine bedeutendere Rolle eingeräumt. Im Glauben der Kirche wird sie ausgezeichnet als
die Erste und Einzige, die von der Erbschuld befreit ist. - Mit Erbsünde ist ein
Zustand allgemeiner Heillosigkeit der Menschheit gemeint, aus dem sich der Mensch
nicht selbst zu erlösen vermag. Durch die einzigartige Gnade und Bevorzugung Gottes
konnte Maria vorbehaltlos zum göttlichen Wirken Ja sagen. Deshalb feiert die Kirche
sie als Ersterlöste und Urbild der Menschheit. An ihr wird deutlich, wie Gott den
Menschen von seinem Ursprung her gemeint hat. (te deum 08.12.2010 sk)