Die Adventszeit ruft
die Christen dazu auf, das Wort Gottes zu hören. Das sagte Papst Benedikt XVI. an
diesem Zweiten Adventssonntag an die auf dem Petersplatz versammelten Pilger und Besucher.
Gottes Worte sollten auch heute in der Wüste der Welt durch die Heilige Schrift erklingen,
so der Papst weiter. Der Glaube könne stärker werden, je mehr sich der Mensch von
diesem Wort erleuchten lasse.
Der Papst erinnerte beim Angelus an die Rolle
des heiligen Johannes des Täufers, dessen Gestalt im Mittelpunkt des Evangeliums dieses
Sonntags steht. Der Täufer predige den rechten Glauben und die guten Werke, erklärte
Benedikt XVI. und zitierte hierbei den heiligen Papst Gregor den Großen. Damit sei
die Kraft der Gnade durchdringend. Gleichzeitig erstrahle das Licht der Wahrheit und
die Wege zu Gott werden gerade. In der Seele entstehen nach dem Hören des Wortes Gottes
aufrechte Gedanken. Der Vorläufer Jesu sei wie „ein Stern, der dem Aufgang der Sonne
vorangeht“. Vorbild des Hörens des Wortes sei die Jungfrau Maria. Der Papst zitierte
aus der postsynodalen Exhortation Verbum Domini:
„Durch die Betrachtung
des Lebens der Mutter Gottes, das völlig vom Wort geprägt ist, entdecken wir, dass
auch wir berufen sind, in das Geheimnis des Glaubens einzutreten, durch das Christus
in unserem Leben Wohnung nimmt. Jeder gläubige Christ, so der heilige Ambrosius, empfängt
und gebiert gewissermaßen das Wort Gottes in sich.“
Auch zitierte der
Papst den Theologen Romano Guardini: Das Heil beruhe auf dem Kommen Christi, so Benedikt
XVI. Der Erretter der Menschheit komme aus der Freiheit Gottes und komme zu jedem
Einzelnen von uns „in seinen Freuden und Ängsten, in seinen klaren Erkenntnissen,
in seinen Zweifeln und Versuchungen, in allem, was seine Natur und sein Leben bildet“.
Die
Gäste deutscher Sprache grüßte der Papst mit den folgenden Worten:
„Ganz
herzlich heiße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache hier auf dem Petersplatz
willkommen. Am Beginn des heutigen Evangeliums steht der Ruf des Täufers Johannes:
„Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt 3,2). Umkehr bedeutet: Nicht aus uns
selbst werden wir groß, sondern durch Gott, der sich zu uns niederbeugt. Er wartet
auf uns, daß wir ihm und seiner Schöpfung unsere Liebe schenken. Der Ruf Johannes
des Täufers lädt uns ein, aus dem Eigenen auszubrechen und das Licht des göttlichen
Erbarmens in uns hineinzulassen und in der Welt zu verbreiten. Euch und euren Familien
wünsche ich einen gesegneten Zweiten Advent.“