Papst trifft ÖRK-Chef: „Suche nach kirchlicher Einheit“
Die Erneuerung des
ökumenischen Engagements für das gemeinsame Handeln in der Welt – das stand im Mittelpunkt
des Treffens zwischen Papst Benedikt XVI. und dem Generalsekretär des Ökumenischen
Rates der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit. Benedikt XVI. empfing an diesem Samstag
den norwegischen Lutheraner im Vatikan. Bei den Gesprächen ging es auch um die Suche
nach kirchlicher Einheit sowie die Unterstützung für christliche Gemeinschaften im
Nahen Osten.
Pastor Fykse Tveit stattete Papst Benedikt XVI. seinen Antrittsbesuch
ab. Der norwegische Lutheraner, der seit Januar an der Spitze des ÖRK steht, reiste
am Wochenende mit einer sechsköpfigen Delegation des Rates nach Rom. Bereits am Vormittag
trafen die ÖRK-Mitglieder den vatikanischen Ökumeneverantwortlichen Kardinal Kurt
Koch sowie Vertretern des vatikanischen Staatsekretariates. Im Vorfeld des Papst-Treffens
sagte Fykse Tveit in einem Interview, dass sich der ÖRK von dem Papst-Treffen ermutigt
fühle, da von allen Seiten die Ökumene als höchst wichtig betrachte werde. Und er
wisse, „dass dies auch für Papst Benedikt gilt.“
Dem im Jahr 1948 gegründeten
Ökumenischen Rat der Kirchen mit Sitz in Genf gehören nach eigenen Angaben 349 Kirchen
und kirchliche Gemeinschaften aus rund 110 Ländern an. Diese zählen insgesamt 560
Millionen Mitglieder. Unter ihnen sind die Mehrheit der orthodoxen Kirchen sowie zahlreiche
anglikanische, evangelische, baptistische und methodistische Kirchen. Das Ziel des
ÖRK ist die Förderung der Einheit aller Christen. Die katholische Kirche ist nicht
Mitglied des ÖRK, arbeitet jedoch eng mit dem Rat zusammen. Sie entsendet unter anderem
Vertreter zu den alle sieben Jahre stattfindenden Vollversammlungen des ÖRK.