2010-12-02 15:06:47

Vatikan: Ecclesia Dei zieht Bilanz


RealAudioMP3 Seit rund drei Jahren dürfen Katholiken wieder ohne vorherige Genehmigung Messe nach dem alten vorkonziliaren Ritus feiern. Die Pius-Bruderschaft hoffte nach der Aufhebung der Exkommunikation ihrer ohne vatikanische Zustimmung geweihten Bischöfen auf weitere Annäherung an den Papst. Schwierig gestaltete sich seitdem vor allem die Reaktion der Bischöfe in den betroffenen Ländern, sagt Guido Pozzo. Er ist Sekretär der im Vatikan für die Gespräche mit der Bruderschaft zuständigen Kommission Ecclesia Dei.

„Sicher bestehen noch Vorurteile und Widerstände gegen die Messe im alten Ritus, sei es aus ideologischen Gründen, sei es, weil die Nachfrage nach der Messe in der alten Form teilweise als Ausdruck einer Antithese, ja einer Opposition zur Liturgiereform gesehen wird, wie das II. Vatikanische Konzil sie wollte. Klarerweise sind diese immer noch verbreiteten Vorurteile zu überwinden und anzufechten. Wir müssen vor allem die Einheit der Liturgiegeschichte wiederherstellen, die Einheit der lex orandi als Ausdruck der Einheit der lex credendi, wenngleich in der Eigenart der liturgischen Formen des einen Römischen Ritus.“

Die Grundfrage, die die Pius-Bruderschaft bei den Gesprächen im Vatikan beantworten müsse, sei die nach ihrer Anerkennung der ordentlichen Form des Römischen Ritus, unabhängig davon, ob sie die alte lateinische Messe vorziehen, die als außerordentlicher Ritus ebenfalls zugelassen ist, betont der Vertreter der Glaubenskongregation.

„Zu diesem Punkt darf es keine Zweifel und kein Zögern geben. Die Antwort muss unzweifelhaft „ja“ sein. Auf einem anderen Blatt stehen die Zweideutigkeiten, Mängel und auch doktrinären Fehler, die sich in der Zeit nach dem Konzil verbreitet haben, sei es beim theologische Verständnis, sei es bei der Anwendung der Liturgiereform. Der damalige Kardinal Ratzinger, heute Papst Benedikt, sprach von einem „Zerfall“ der Liturgie. Aus diesem Blickwinkel kann man nicht sagen, dass viele vorgebrachte Kritiken im Unrecht wären.“

(rv 02.11.2010 bg)










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