Heiner Geißler hat für weitere Schlichtungsgespräche die baden-württembergischen Bischöfe
als Moderatoren empfohlen. Im Interview mit dem Kölner Domradio zeigte der Geschäftsführer
des katholischen Stadtdekanats Stuttgart, Alexander Lahl, eine generelle Bereitschaft
der Kirche vor Ort. Der evangelische Stuttgarter Regionalbischof Ulrich Mack begrüßte
den Schlichterspruch und das vorausgegangene Verfahren. Er freue sich, dass dabei
in Stuttgart das Modell einer neuen demokratischen Beteiligungsform praktiziert worden
sei, sagte Mack. Diese Form könne auch im weiteren Verfahren Früchte tragen, wenn
sich Befürworter und Gegner zu einem konstruktiven Miteinander entschlössen. - Geißler
gab in seinem Schlichterspruch bekannt, dass sich Befürworter wie Gegner auf erhebliche
Nachbesserungen des Bahnprojekts verständigt hätten. Für einen Baustopp des insgesamt
sieben Milliarden Euro teuren Projekts sieht der ehemalige CDU-Politiker keine Chance.
Gegner und Befürworter hatten seit dem 22. Oktober in acht Gesprächsrunden über Finanzierung,
Technik und Alternativen zu „Stuttgart 21“ gestritten. Mit dem Schlichterspruch Geißlers
sind die Verhandlungen nun offiziell zu Ende.