2010-11-30 11:47:45

Korea: Kirchen warnen vor Krieg


Angesichts der Kriegsgefahr im geteilten Korea sehen viele Kirchenvertreter die Seemanöver von Südkoreas und den USA mit äußerst gemischten Gefühlen. –Der neue Generalsekretär des Weltkirchenrates, Pastor Olav Fykse Tveit, drängt in einem Statement Nord- wie Südkorea, nichts zu tun, was die gespannte Lage noch verschlimmern könnte. Die evangelischen Kirchen Südkoreas haben dringend von den Manövern abgeraten; der nationale Kirchenrat Koreas .warnt vor einer militärischen Eskalation und ruft die Regierungen auf, die Krise mit diplomatischen Mitteln zu überwinden. Die Kirchen fordern auch eine Rückkehr Südkoreas zur Entspannungspolitik. Die harte Linie gegenüber dem kommunistisch regierten Norden erhöhe die Gefahr eines Kriegs. Zum ersten Mal seit dem Waffenstillstand im Koreakrieg von 1953 war am 23. November ein Artilleriegefecht zwischen Nord- und Südkorea ausgebrochen. Dabei wurden vier Menschen auf der südkoreanischen Insel Yeonpyeong getötet. Inzwischen haben sich die Drohgebärden verstärkt.
Im Blick auf die Religionsfreiheit herrschen große Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea. Nordkorea gilt als das Land mit der schlimmsten Christenverfolgung. Nach Schätzungen werden bis zu 70.000 Christen in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten. Von den 23,6 Millionen Einwohnern sind offiziellen Angaben zufolge etwa 12.000 Christen, die zu vier staatlich anerkannten Kirchengemeinden gehören. Mindestens 200.000 versammeln sich im Untergrund. Hingegen ist das Christentum in Südkorea weit verbreitet. Christen können ihren Glauben ohne Einschränkung praktizieren. Von den 49 Millionen Einwohnern sind nach Angaben des nationalen Statistikamts 13,7 Millionen Christen (28 Prozent). Christliche Schätzungen gehen von einem Bevölkerungsanteil von 35 Prozent aus.
(idea/apic 30.11.2010 sk)







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