2010-11-29 12:01:38

Haiti: Wahlen zwischen Betrug und Cholera


RealAudioMP3 Haiti hat am Sonntag unter schwierigsten Umständen gewählt: Proteste gegen die Wahlen auf der einen, die Cholera-Epidemie auf der anderen Seite. Es soll ein neuer Präsident bestimmt werden, der Amtsinhaber René Preval darf nicht mehr antreten. Was ihn laut Vorwürfen von zwölf der achtzehn Kandidaten aber nicht davon abhält, die Wahlen manipulieren zu wollen. Kandidaten wie der Sänger Michel Martelly oder der frühere Regierungschef Jacquez Edouard Alexis beklagten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, den Menschen werde massenhaft das Wahlrecht vorenthalten, sie wollen die Auszählung abbrechen lassen. Bereits bei Öffnung der Wahllokale gab es vielerorts Probleme. Viele Menschen waren laut Presseberichten wütend darüber, dass ihre Namen nicht in den Wählerlisten standen. Das zweite Problem ist die Cholera, die einen „unkontrollierbaren Notstand“ zur Folge habe, so Pater Antonio Menegón, der die Mission des Kamillianerordens auf Haiti leitet, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Fides. Edmond Mulet leitet die UNO-Friedensmission auf der Insel - er erklärt Radio Vatikan, dass es mit Wahlen allein nicht getan ist:

„Die internationale Gemeinschaft nun investieren. Wir bauen mit den Haitianern gemeinsam Häuser und Straßen und Dienstleistungen wieder auf, auch Brücken und Flughäfen und Häfen. Aber wir müssen auch gemeinsam die Substanz dieses Aufbaus neu schaffen, also den Rechtsstaat. Die Frage der Straffreiheit muss geklärt werden, die Frage der richtigen Regierung, der Korruption, alles das muss angegangen werden, damit dieses Land sich selbst tragen kann.“

Anfang November suchte ein Hurrikan das Land heim. Im Januar dieses Jahres hatte ein Erdbeben das Land verwüstet. Mindestens 220.000 Menschen starben, rund 1,5 Millionen wurden obdachlos.

(rv/Fides/euronews 29.11.2010 ord)







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