Papst Benedikt XVI. verfolgt „mit großer Unruhe“ die „schweren Zusammenstöße und die
Gewalt dieser Tage in Rio de Janeiro“. Das steht in einem Telegramm aus dem Vatikan
an das Erzbistum Rio. Beim Polizeisturm auf mehrere Favelas sind in den letzten Tagen
mindestens 35 Menschen getötet und zweihundert verhaftet worden. Die Sorge des Papstes
gelte vor allem der Lage im Armenviertel „Vila Cruzeiro“, das am letzten Donnerstag
von der Polizei gestürmt worden ist. Er bete für die Toten und ihre Angehörigen, so
der von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichnete Text. Der Papst sei
für „ein Ende der Unruhe“ und für die „Rückkehr zum Respekt vor dem Recht und vor
dem Gemeinwohl“. Polizei und Sicherheitskräfte in Rio versuchen mit ihren Aktionen
gegen den Drogenkrieg in den Favelas vorzugehen. Betroffen ist auch das Vidigal-Viertel,
das Papst Benedikt im Juli 2007 besucht hat.