„Licht der Welt“ – das Gesprächsbuch des Papstes, das in dieser Woche veröffentlicht
wurde, stößt nicht nur in aller Welt auf großes Interesse, sondern auch im Vatikan
selbst. „Wir haben nun eine weitere Möglichkeit, unseren Papst kennen zu lernen“,
sagt der Sprecher Benedikts XVI., Jesuitenpater Federico Lombardi. In seinem Wochenkommentar
für Radio Vatikan meint er:
„Die Meldungen, die diese Veröffentlichung begleitet
haben, haben sich auf einige wenige Seiten und wenige Themen konzentriert, während
in der Papst in dem sechsstündigen Gespräch, aus denen das Buch hervorgegangen ist,
unzählige Themen angesprochen hat, die die Menschen heute interessieren; und er hat
dies in klarer und natürlicher Sprache getan und mit manchmal verblüffender Offenheit.“
Lombardi
nimmt in „Licht der Welt“ das Bemühen des Papstes wahr, auf alle Fragen zu antworten,
„die wir ihm vielleicht stellen wollen“, auch auf persönliche. Sein Gesamteindruck:
„Benedikt
XVI. ist ein Papst, der zu uns nicht nur in seiner Lehrautorität oder bei den großen
liturgischen Feiern spricht. Er läßt uns auch verstehen, dass er mit uns gemeinsam
unterwegs ist, ein Bruder und Freund mit beiden Beinen fest auf der Erde – faszinierend
und dramatisch – und der uns dabei hilft, klarer nach vorne zu schauen, mit einfachem
und festem Glauben und mit lebendiger Hoffnung.“
Nicht so gut gefallen
hat das Papstbuch der schismatisch orientierten „Priesterbruderschaft Pius X.“: Vor
allem was Benedikt da zum Gebrauch von Kondomen sage, sei fehlerhaft und verlange
eine Korrektur. Das steht in einer Erklärung der Lefebvre-Anhänger. Die Äußerungen
Benedikts, die von einer „Medienkampagne“ ausgenutzt worden seien, sorgten für Unsicherheit
unter den Gläubigen.