Papst Benedikt XVI. hat seinen eigenen Portraitisten. Im Auftrag des Regensburger
„Instituts Papst Benedikt XVI.“, das die gesammelten Schriften des Papstes herausgibt,
hatte der Leipziger Maler Michael Triegel ein Portrait angefertigt, das den Papst
sitzend in Lebensgröße zeigt. Aufsehen erregte die Begegnung Benedikts mit dem Maler,
als dieser im März bei einer größeren Audienz im Vatikan Skizzen erstellte. Damals
hatte der Papst Triegel mit den Worten „Da ist ja mein Raffael“ begrüßt. Der italienische
Renaissancekünstler Raffael (1483-1520) schuf mit dem Porträt Papst Julius II. (1503-1513)
eines der berühmtesten Papstgemälde der Kunstgeschichte. Triegel ist für seine zur
Perfektion gebrachte Belebung des Malstils der Renaissance, der er oft verfremdende
Elemente beistellt, bekannt. Triegel will mit seinem Portrait von Benedikt XVI. die
Betrachter zum Nachdenken anregen. Die Besucher sollten sich „diesem intensiven Blick
stellen, in dem ja Fragen stecken“, sagte der Maler am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Idealvorstellung wäre, „vor dieses Bild nicht nur als Betrachter, sondern auch als
Betrachteter zu treten“. Das Bild wird ab dem Wochenende bei einer Triegel-Werkschau
im Leipziger Museum der bildenden Künste gezeigt.