2010-11-24 12:11:33

Papst: „Gott hört nicht auf, uns Heilige zu schenken“


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat den Beitrag von Frauen für das geistliche Leben der Kirche gewürdigt. „Auch heute gewinnt die Kirche durch die spirituelle Mutterschaft vieler Frauen, sei es mit oder ohne Ordensgelübde“, sagte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. „Sie nähren in den Seelen den Gedanken an Gott, stärken den Glauben der Menschen und orientieren das christliche Leben zu immer höheren Gipfeln hin.“ Anlass seiner Ausführungen war eine Katechese über die heilige Katharina von Siena. Die Mystikerin, Kirchenlehrerin und Mitpatronin Europas gehört, so der Papst, „zweifellos zu den größten Frauengestalten des Mittelalters“,

„… nicht zuletzt wegen ihres Einsatzes für die Rückkehr der Päpste von Avignon nach Rom. Katharina wurde 1347 als 24. Kind einer Wollfärberfamilie in Siena geboren und starb dort als Dominikanerterziarin im Alter von nur 33 Jahren mitten in ihrem verzehrenden Dienst als Wohltäterin, Ratgeberin und Missionarin. Katharina war eine Mystikerin, d.h. sie war durch Gottes Gnade dem göttlichen Geheimnis selbst begegnet.“

In einer ihrer Visionen schaute sie, wie Christus ihr das Herz aus der Brust nimmt, um ihr sein eigenes zu schenken, fügte der Papst an.

„Das Wort des heiligen Paulus „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal 2, 20) ist damit bei ihr konkrete Wirklichkeit geworden. Mit diesem Herzen Jesu brach Katharina zu den Menschen auf, um ihnen zu helfen, um Frieden zu stiften und Sünder zu Christus zu führen. Von ihrer geistlichen Mutterschaft wollen auch wir uns anrühren lassen, um der Welt mit unseren Taten die Liebe Gottes sichtbar zu machen.“

Wie viele andere Heilige habe Katharina viel gelitten, sagte der Papst. Sie sei sich der menschlichen Schwächen von Priestern bewusst gewesen, habe aber dennoch großen Respekt für sie gehabt, weil sie durch die Sakramente und das Wort die heilende Kraft des Blutes Christi spendeten. „Die Heilige aus Siena hat die Priester und auch den Papst, den sie „süßen Christus auf Erden“ nannte, dazu aufgerufen, ihrer Verantwortung treu zu sein.“ Dazu bewogen habe sie ihre tiefe und unveränderliche Liebe zur Kirche.

Speziell den Pilgern und Besuchern deutscher Sprache sagte der Papst, dass Heilige nicht bloß christliche Vorzeigegestalten der Vergangenheit sind.

„Vertrauen wir uns Gottes guter Hand an, denn er hört nicht auf, seinem Volk Heilige zu schenken, die die Menschen zur Umkehr und zu geistlicher Erneuerung führen. Der Herr segne euch alle und schenke euch einen fruchtbaren Aufenthalt hier in Rom.“

(rv 24.11.2010 mg)








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