2010-11-24 16:04:05

Italien: Beten für und mit Geschiedenen


Die Erzdiözese Mailand wird immer mehr zu einem Pionierbistum in Sachen „Seelsorge für Geschiedene“. So fand am Dienstagabend ein katholischer Gottesdienst für und mit geschiedenen Gläubigen statt. Diesmal wurde eine solche Messe auch gleichzeitig in Rom gefeiert. Dahinter steht der Verein „der Familien geschiedener Christen“. Der Präsident dieses Vereins, Ernesto Emanuele, erläuterte unseren italienischen Kollegen, was diese Gottesdienste auf sich haben.



„Wenn man an geschiedene Katholiken denkt, so spricht man fast ausschließlich darüber, dass sie die Kommunion nicht nehmen dürfen. Seit es im Zivilrecht möglich ist, die Ehe aufzulösen, hat sich die Zahl der Scheidungen überall enorm vergrößert. Alleine in Italien gibt es vier Millionen geschiedene Katholiken. Da muss es doch normal sein, dass sich die Kirche darüber Gedanken machen muss, wie sie diesen Menschen die Frohe Botschaft weitergeben kann.“ 

Der Verein möchte vor allem den Vätern und Müttern beistehen, die durch die Scheidung nicht nur finanzielle Probleme bekommen haben. Oft ist es auch schwierig, die Kinderbetreuung zu regeln.



„Es geht darum, dass das Kirchenvolk weiß, dass ein Geschiedener ein Mensch ist, der sehr viel gelitten hat und vielleicht auch weiterhin daran leidet. Wir müssen uns davor hüten, diese Mitmenschen zu verurteilen. Es ist falsch zu glauben, dass Geschiedene einfach weit weg von Gott sind. Vielmehr müssen wir alle ihnen beistehen.“ 

Wiederverheiratete Geschiedene gehören auch weiter zur Kirche und sind zum Gottesdienst wie auch zu allen kirchlichen Veranstaltungen eingeladen wie alle anderen Christen, betont Ernesto Emanuele. Er ist Präsident des italienischen Vereins „der Familien geschiedener Christen“ in Italien.



(rv 24.11.2010 mg)








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