Viele Österreicher
glauben, dass Ordensleute glücklicher und zufriedener sind als ein Großteil der Bevölkerung.
Das gab eine vor kurzem durchgeführte Umfrage in der Alpenrepublik preis. „Ordensleben
ist einfach menschlich.“ Das sagt der Generalsekretär der Superiorenkonferenz der
männlichen Ordensgemeinschaften, Pater Erhard Rauch, im Gespräch mit kathpress. Denn
Ordensleute seien in der Lage, ihre berufliche Tätigkeit mit ihrer Sehnsucht zu verbinden.
Das Ordensleben biete einen guten Rhythmus von Freizeit, Arbeit, Gebet, Meditation
und Stille, was in der gegenwärtigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr sei, so
Pater Rauch.
„Die Orden kämpfen aber gegenwärtig auch mit einer Reihe großer
Probleme: Wie kann die vielleicht schon hunderte Jahre alte Gründungsidee, die hinter
einem Orden steht, in die aktuelle Zeit hinein neu übersetzt werden? Das sei die zentrale
Frage für die Orden. Diese haben immer schon ihre Tätigkeiten auf die Nöte der Zeit
ausgerichtet. In vergangenen Jahrhunderten hatten Orden beispielsweise im Schulwesen
oder beim Betrieb von Krankenhäusern eine führende Rolle gespielt, heute hat die Gesellschaft
hier schon vieles übernommen.“
Durch den ausbleibenden Nachwuchs sei es
vielen Orden schlicht nicht mehr möglich, ihre Werke weiterzuführen. Zum einen behelfe
man sich mit ordensübergreifender Zusammenarbeit, zum anderen setze man immer stärker
auf die Mitarbeit von Laien, etwa im Schul- oder Krankenhausbetrieb. Aufgabe der Orden
sei es dabei, diese Laienmitarbeiter in die jeweils eigene Ordensspiritualität einzuführen
und zu integrieren, damit die Gründungsidee erhalten bleibe.