P. Lombardi: „Keine Revolution, sondern mutiger Schritt“
In einer ersten Reaktion würdigte Vatikansprecher P. Federico Lombardi die Äußerungen
als klärenden Beitrag in der Frage der Nutzung von Kondomen. Die Überlegungen seien
nicht neu und könnten keineswegs als „revolutionär“ bezeichnet werden. Gleichwohl
habe erstmals ein Papst diese Überlegungen auch öffentlich geäußert:
„Zahlreiche
Theologen und angesehene kirchliche Würdenträger vertraten und vertreten weiterhin
ähnliche Positionen. Es ist allerdings wahr, dass wir das noch nie mit solcher Klarheit
aus dem Mund eines Papstes gehört haben, auch wenn es in einer Unterhaltung geschah
und nicht in einer lehramtlichen Äußerung.“
Benedikt XVI. schenke also
mutig einen wichtigen und klärenden Beitrag in einer Frage, die schon lange diskutiert
werde.
„Es ist ein ganz besonderer Beitrag, denn auf der einen Seite bleibt
er den Moralprinzipien treu und verwirft hellsichtig einen illusorischen Weg wie allein
auf das Präservativ zu vertrauen. Auf der anderen Seite zeigt er Weitsicht und Verständnis,
und ist aufmerksam für die kleinen Schritte – auch wenn sie noch anfanghaft sind und
konfus – einer spirituell und kulturell armen Menschheit hin zu einer menschlicheren
und verantwortungsbewussteren Ausübung der Sexualität.“