Papst an neue Kardinäle: „Das ist die Logik des Sich-Beugens“
In seiner Predigt
im Petersdom hat Papst Benedikt an „das besondere Band der Gemeinschaft und Zuneigung“
erinnert, „das die Kardinäle an den Papst bindet“. Kardinäle seien „einzigartige und
wertvolle Mitarbeiter am Auftrag, den Christus dem Petrus gab, als er ihm sagte: Weide
meine Lämmer“. Kardinal zu sein bedeute nicht Herrschaft, sondern einen Dienst. „In
der Kirche ist keiner Chef: Alle sind gerufen, alle sind eingeladen, alle werden erreicht
und geführt von der göttlichen Gnade. Und das ist auch unsere Sicherheit! Nur wenn
wir wieder das Wort Jesu hören, der uns in die Nachfolge ruft, und zur ursprünglichen
Berufung zurückkehren, können wir unsere Mission in der Kirche als echte Jünger verstehen...“ „Kriterium
für Größe und Vorrang“ in der Kirche sei „nicht Herrschaft, sondern Dienst“, so Benedikt
pointiert: „Der Liebesdienst“ – griechisch Diakonia – „ist das Grundgesetz des Jüngers
und der christlichen Gemeinschaft.“
„Das ist nicht die Logik des Herrschens
und der Macht nach menschlichen Maßstäben, sondern die Logik des Sich-Beugens, um
anderen die Füße zu waschen. Die Logik des Dienstes. Die Logik des Kreuzes, das an
der Wurzel jeder Ausübung von Autorität in der Kirche steht. Zu allen Zeiten ist die
Kirche aufgerufen, sich dieser Logik zu beugen und sie zu bezeugen, damit die wahre
Herrschaft Gottes durchscheint: die der Liebe nämlich.“
Die neuen Kardinäle
sollten „den Stil Jesu“ annehmen und „dem Christus des Kreuzes auch – falls nötig
– bis zum Vergießen des eigenen Blutes folgen“. Für dieses Blutvergießen steht die
Farbe Rot der Kardinäle, die an diesem Samstag das Bild in St. Peter dominierte.