Die Debatte zu Integration und Islam muss konstruktiver werden. Das sagte der Präsident
des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, bei der Vollversammlung
des ZdK an diesem Freitag. Insbesondere die undifferenzierte, pauschalisierende, häufig
ressentimentgeladene Diskussion nach den Äußerungen von Thilo Sarrazin und Bundespräsident
Wulff habe weit mehr Schaden angerichtet, als Aufklärung erreicht. In seinem Bericht
vor der ZdK-Vollversammlung kritisierte Glück außerdem, dass Fortschritte in der Integration
zu wenig Anerkennung fänden. Wer sich in der Integrationsdebatte auf christliche Werte
beziehe, müsse auch beachten, dass nach dem christlichen Menschenbild alle Menschen
dieselbe Würde haben und damit Anspruch auf Respekt und Fairness, mahnte Glück. Das
gelte auch für Muslime. Ausdrücklich warnte er die Christen davor, zu glauben, sie
seien immun gegen eine verzerrte Wahrnehmung des Islam in Deutschland.