Im Vatikan sorgen
Meldungen für Irritationen, nach denen Bischöfe in China gezwungen werden sollen,
an einer unerlaubten Bischofsweihe teilzunehmen. Vatikansprecher Federico Lombardi
äußerte sich in ungewöhnlich scharfen Worten. Noch am Wochenbeginn hatten wir über
den zehnten mit Zustimmung aus Peking und Rom geweihten Bischof berichtet.
Der
betreffende Weihekandidat Joseph Guo Jincai habe nicht die Erlaubnis des Papstes erhalten,
zum Bischof geweiht zu werden, betonte der Vatikansprecher. Die Weihe, die wohl an
diesem Wochenende auf dem chinesischen Festland in der Stadt Chengde stattfinden soll,
sei nicht vom Papst approbiert. Noch dazu wolle man Bischöfe, die in Gemeinschaft
mit dem Papst stünden, dazu zwingen, bei der Weihe anwesend zu sein. Wenn die Berichte
über die angebliche Weihe wahr erweisen sollten, wäre dies ein grober Missbrauch der
Religions- und Gewissensfreiheit, sagte Lombardi in einer offiziellen Erklärung. Die
Beziehungen zwischen Apostolischem Stuhl und der Volksrepublik China, die sich in
letzter Zeit eher verbessert hätten, drohen nach Lombardis Auffassung einen schweren
Rückschlag zu erleiden.