2010-11-17 11:41:49

Österreich: „Wahrhaftigkeit“ in Kirche und Politik


Wahrhaftigkeit in der Kirche und Wahrhaftigkeit in der Politik – das war der Dreh- und Angelpunkt einer Begegnung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn und des österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer am Dienstagnachmittag in der Hofburg. Bei dem Treffen kam unter anderem auch das Thema Missbrauch zur Sprache. Der Agentur kathpress sagte Kardinal Schönborn im Anschluss an die Begegnung:

„Wir haben auch über das schwierige, schmerzhafte Thema Missbrauch gesprochen und wie die Kirche versucht, damit umzugehen. Wir haben aber auch das Thema Wahrhaftigkeit in der Politik angesprochen, Wahrhaftigkeit über die reale Situation unseres Landes.“

Das Bemühen, beim Thema Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen zu einem „ehrlichen und sachgerechten Umgang“ zu finden, sei sehr zu begrüßen, so Fischer laut Redetext.

In den vergangenen Monaten habe die Kirche „viele Anstrengungen unternommen und Maßnahmen gesetzt, um Missbrauchsopfern materiell und immateriell zu helfen und weitere Missbrauchsfälle nach menschlichem Ermessen zu verhindern“, so der Bundespräsident. „Ich wünsche Ihnen, dass die weiteren Maßnahmen so gesetzt werden können, dass alle Beteiligten Schritte in die richtige Richtung und Respekt für die Betroffenen erkennen können“, so Fischer weiter. Weiter würdigte er den Einsatz der Kirche für Durchsetzung der Menschenrechte in allen Bereichen der Gesellschaft. Fischer:

„Die Botschaft der Kirche in Richtung Brüderlichkeit, Nächstenliebe und in Richtung Gleichwertigkeit aller Menschen gleichgültig ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe, ihrer Rasse etc., diese Botschaft in allen Bereichen der Gesellschaft zu vertreten, das ist uns ganz wichtig, und umso mehr das die Kirche tut, umso mehr bin ich bereit, Anerkennung auszusprechen und mich in der gleichen Richtung zu bemühen.“

An dem Mittagessen und Gespräch in der Hofburg nahm auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, teil. Österreich Bischöfe sind am Montag im Stift Heiligenkreuz zu ihrer Herbst-Vollversammlung zusammengekommen. Bis Donnerstag beraten sie u.a. noch über die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch im kirchlichen Bereich und die Situation der verfolgten Christen im Nahen und Mittleren Osten.

(kap 17.11.2010 pr)








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