Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Mittwoch zur Freilassung der in Pakistan inhaftierten Asia Bibi aufgerufen.
Die Frau war in der letzten Woche in Pakistan zum Tode verurteilt worden – der Vorwurf:
Blasphemie. Benedikt XVI.:
„Mit großer Sorge verfolgt die internationale
Gemeinschaft in diesen Tagen die schwierige Situation der Christen in Pakistan, die
oft Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind. Ich bringe heute in besonderer Weise
Frau Asia Bibi und ihren Angehörigen gegenüber meine geistliche Nähe zum Ausdruck
und bitte darum, dass ihr so schnell wie möglich die volle Freiheit zurückgegeben
wird. Weiter bete ich für Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, damit
ihre menschliche Würde und ihre grundlegenden Rechte voll respektiert werden.“
International
war Kritik gegen das Todesurteil laut geworden. „Es ist wirklich eine Schande“ – so
kommentierte es der Bischof von Islamabad Rufin Anthony gegenüber der Agentur asianews.
Der Bischof erinnerte daran, dass das Gesetz zur Blasphemie in Pakistan missbraucht
und manipuliert werde. Die Zeit für seine Abschaffung sei gekommen; Pakistan müsse
ein modernes Land werden, so der Bischof weiter.
Auch in Pakistan selbst regte
sich Protest: So gingen in den letzten Tagen bei den Behörden mehr als 40.000 Unterschriften
gegen die Hinrichtung ein; sie waren von NGOs gesammelt worden. Die Kirche des
Landes hatte zusammen mit christlichen Gemeinschaften in der ganzen Welt bereits vor
einem Jahr eine Petition verbreitet, in der die Abschaffung des pakistanischen Blasphemiegesetzes
gefordert wird. Für sie wurden allein in Pakistan über 75 Millionen Unterschriften
gesammelt.
Auch viele Moslems sind in Pakistan gegen das Gesetz. Der zuständige
Minister für religiöse Minderheiten, Shahbaz Batti, hat sich bereits zu einer Revision
des Gesetzes bereit erklärt. Der Zusammenschluss der so genannten pakistanischen „Jamiat
Ulema” (Jup), in dem über 30 religiöse Parteien sind, hält das Gesetz aber für unantastbar
und drohte mit vehementem Widerstand.